Projekt
CorCed - Anbaueignung von Herkünften der Atlaszeder, Libanonzeder und Baumhasel in Deutschland

Baumhasel in Rumänien
Der Klimawandel stellt alle Akteure der Wald- und Forstwirtschaft vor große Herausforderungen und ist für Förster/Innen und Waldbesitzer/Innen längst Realität geworden. Im Mittelpunkt stehen zunächst nicht nur die ersten spürbaren Folgen des Klimawandels. Vielmehr ist es der Blick in die Zukunft, der schon heute zum Handeln auffordert. In besonders sensiblen Bereichen, in denen die heimischen Baumarten in ihrer Existenz bedroht sind oder werden, ist es notwendig, alternative Baumarten zu suchen, die mit den Klimabedingungen der Zukufnt zurechtkommen und an Trockenperioden angepasst sind.

Förderung

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Die Förderung des Verbundvorhabens erfolgt durch finanzielle Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Projektträger für das BMEL für das Förderprogramm "Nachwachsende Rohstoffe" ist die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)

Laufzeit

1. September 2015 - 31. Dezember 2020

Projektziele

Ziel des Projekts ist es, Herkünfte der Atlaszeder (Cedrus atlantica), Libanonzeder (Cedrus libani) und Baumhasel (Corylus colurna) in Bayern und Baden-Württemberg auf ihre Anbaueignung und Anbauwürdigkeit zu untersuchen und zu bewerten.

In den Ursprungsländern sollen in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Institutionen und Behörden geeignete Erntebestände der Baumarten ausgewählt, untersucht und beerntet werden. Hierzu sind bestehende Importhindernisse für das Saatgut zu beseitigen und eine enge Zusammenarbeit mit örtlichen Saat- und Pflanzgutfirmen aufzubauen.

Um die Anbaueignung der Baumarten und ausgewählten Erntebestände unter den mitteleuropäischen Klimabedingungen zu überprüfen, ist der Aufbau von Herkunftsversuchen auf vier Standorten in Bayern und Baden-Württemberg geplant.

Projektarbeiten

  • Aufbau von Kontakten zu den zuständigen Behörden und Institutionen in den Ursprungsländern zur Beschaffung von herkunftsgesichertem Saatgut
  • Auswahl von phänotypisch geeigneten Erntebeständen im natürlichen Verbreitungsgebiet der Baumarten
  • Dokumentation und genetische Charakterisierung der Vorkommen sowie des verwendeten Vermehrungsguts
  • Anzucht des Pflanzenmaterials und phänologische Untersuchungen in der Baumschule
  • Anlage von Herkunftsversuchen auf vier Standorten in Bayern und Baden-Württemberg
  • Veröffentlichung der Projektergebnisse

Ausblick

Eine abschließende Bewertung der Anbauwürdigkeit der Baumarten erfolgt unter Beachtung einer Vielzahl von Kriterien. Von besonderer Bedeutung sind z.B. die Anpassungsfähigkeit an die örtlichen Klima- und Standortsbedingungen, die Sensitivität gegenüber Trocken- und Frostereignissen, die genetische Diversität des Ausgangsmaterials sowie die Wüchsigkeit im Vergleich zu heimischen Baumarten. Durch die Anlage von mehreren Feldversuchen in Bayern und Baden-Württemberg mit Herkünften aus den unterschiedlichen Vorkommensregionen in den Ursprungsländern wird die Basis für eine wissenschaftliche Bewertung ihrer Anbauwürdigkeit geschaffen.

Nur auf dieser Grundlage können Herkunftsempfehlungen für die forstwirtschaftliche Praxis erarbeitet und Misserfolge beim Anbau vermieden werden.

Zapfen hochstehend

Libanonzeder- Zapfen

Baumstamm

Stamm

Wald

Erntebestand

Baumzucht im Beet

Atlaszeder - Anzucht

Waldrand

Bestand in Marokko

Drei Männer neben Baumstamm

Mittlerer Atlas

Junger Baum

Baumhasel, 2-jährig

Baumstamm im Wald

Bestand in Bulgarien

Projektpartner

Algerien

  • Ministere des Affaires Etrangeres, Direction Générale des Relations Economiques et de la Coopération Internationales;
    Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ)

Bosnien-Herzegowina

  • University of Forestry, Sarajevo

Bulgarien

  • University of Forestry, Sofia

Frankreich

  • Institute National de la Recherche Agronomique, France (INRA)

Libanon

  • Saint Joseph University, Lebanon

Marokko

  • Direction du Dévelopement Forestier, Haut Commissariat aux Eaux et Forets et à la Lutte Contre la Désertification; Deutsche Botschaft in Rabat, Abteilung für Landwirtschaft und Ernährung

Rumänien

  • Staatlicher Forstbetrieb Romsilva

Türkei

  • University of Forestry, Kastamonu

Deutschland

  • Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA)

Weitere Informationen