Projekt
FitForClim - Leistungsfähiges Forstvermehrungsgut für den klima- und standortgerechten Wald der Zukunft

Rahmenbedingungen

Der Klimawandel stellt alle Akteure der Wald- und Forstwirtschaft vor große Herausforderungen. Dazu gehört auch die stetig steigende Nachfrage nach Holz, der in Deutschland ein angedachter zusätzlicher Nutzungsverzicht von 5 bis 10 % der bewirtschafteten Waldfläche entgegensteht. Der Verringerung der produktiven Waldfläche ist nur mit einer Steigerung der Holzproduktion auf der verbleibenden Fläche zu begegnen, um die Deckungslücke zu schließen. Der Anbau von Bäumen mit höherer Wuchsleistung kann dazu ein wichtiger Beitrag sein.

Die Erhöhung der Wuchsleistung zieht gleichzeitig eine Steigerung des CO2-Speicherungspotenzials der Wälder mit sich, welches gemeinsam mit der Kaskadennutzung des Rohstoffes Holz einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Minderung leistet.

Laufzeit

1. Januar 2014 - 31. Dezember 2018

Förderung

Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aus dem Waldklimafonds (BMEL).

Projektziele

Das Verbundprojekt FitForClim schafft Grundlagen für eine nachhaltige Versorgung des Marktes mit hochwertigem Forstvermehrungsgut durch die
  • Steigerung der Wuchsleistung
  • Verbesserung der Qualität der Bäume
  • Sicherung der genetischen Basis und damit der Anpassungsfähigkeit
Während die ersten beiden Punkte über phänotypische Auslese von sog. Plusbäumen realisiert werden, wird die genetische Zusammensetzung über molekulargenetische Labormethoden kontrolliert.

Ausgewählte Baumarten

  • Nadelbäume - Douglasie, Gemeine Fichte, Waldkiefer, Lärche
  • Laubbäume - Stieleiche, Traubeneiche, Bergahorn

Aufgaben im Gesamtprojekt

  • Genetische Charakterisierung von Plusbäumen, Samenplantagen und Versuchsgliedern
  • Gemeinschaftliche deutschlandweite Auswertung von Herkunftsversuchen
  • Erarbeitung einheitlicher Kriterien für die Plusbaumauswahl
  • Plusbaumauswahl, Vermehrung, Anlage von Klonarchiven
  • Anlage von Samenplantagen nach Verwendungszonen
  • Begleitende Resistenzuntersuchungen (Trockenstress, Spätfrost) bei ausgewählten Arten
  • Internetportal zur Öffentlichkeitsarbeit
Douglasienanzucht im Pflanzgarten Bindlach

Douglasien-Anzucht

Bergahornpfropflinge in der Baumschule

Bergahorn-Pfropflinge

Samenplantage Bergahorn

Bergahorn-Samenplantage

Plusbaum

Bergahorn-Plusbaum

Pfropfreiser

Pfropfreiserernte

Aufgaben im Teilvorhaben 2 - ASP

  • Koordination aller Aktivitäten bei Bergahorn
  • Evaluierung und Bereitstellung vorhandener Versuchsdaten aus Bayern (BY), Baden-Württemberg (BW) und Rheinland-Pfalz (RP) für die sechs Baumarten
  • Plusbaumauswahl in BY, BW und RP für die sechs Baumarten
  • Vegetative Vermehrung (Pfropfung) der in By, BW und RP ausgewählten Plusbäume
  • Anlage von Klonarchiven
  • Einleitung einer Nachkommenschaftsprüfung von Hochzuchtmaterial der Douglasie
  • Genetische Begleituntersuchungen für Bergahorn, Douglasie, Eiche und Fichte

Ausgewählte Ergebnisse

  • Für Bergahorn wurden drei Verwendungszonen - planar, kolin und montan - mit je 300 Zuchtbäumen festgelegt
  • Zur Vermehrung der ca. 900 Plusbäume wurden bislang ca. 12.500 Pfropfungen durchgeführt
  • Alle Plusbäume des Bergahorn wurden genetisch untersucht
  • Die Auswertung bestehender Feldversuche ist abgeschlossen
  • Die Anlage der Klonarchive für Bergahorn hat begonnen
Karte Plusbaumverteilung
Verwendungszonen

gelb = planar
grün = kollin
rot = montan

Blaue Punkte = Verteilung ausgewählter Plusbäume

Projektpartner

  • Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (Projektkoordination)
  • Staatsbetrieb Sachsenforst
  • Thünen-Institut
  • Bayerisches Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht

In Zusammenarbeit mit

  • Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg
  • Landesforsten Rheinland-Pfalz
  • Landesbetrieb Forst Brandenburg
  • Landesforst Mecklenburg-Vorpommern
  • Thüringen Forst
  • Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen

Weitere Informationen

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