Gesundheit, Stabilität und Leistungsvermögen unserer Wälder hängen weitgehend von der richtigen Wahl standortsgemäßer Baumarten und Herkünfte ab. Herkunftsgerechtes Saat- und Pflanzgut steht am Beginn waldbaulichen Handelns.
Gesundheit, Stabilität und Leistungsvermögen unserer Wälder hängen weitgehend von der richtigen Wahl standortsgemäßer Baumarten und Herkünfte ab. Herkunftsgerechtes Saat- und Pflanzgut steht am Beginn waldbaulichen Handelns.
Natürliche Verjüngung erfüllt diese Forderungen dann bestmöglich, wenn der Ausgangsbestand die notwendigen Voraussetzungen bezüglich Baumartenzusammensetzung sowie deren genetischer Veranlagung bietet. Wo diese Voraussetzungen nicht oder nur bedingt gegeben sind, ist die bedarfsgerechte Versorgung der Waldbesitzer mit geeigneten Herkünften forstlichen Vermehrungsgutes für künstliche Verjüngungsmaßnahmen eine wesentliche Voraussetzung für einen zielgerichteten Waldbau.
Die nachstehenden Empfehlungen wurden vom damaligen Bayerischen Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht (jetzt AWG) erarbeitet. Sie sollen den Waldbesitzer bei der Auswahl der geeigneten Herkunft beraten und es den Forstsamen- und Forstpflanzenbetrieben erleichtern, ein bedarfsgerechtes Angebot bereitstellen zu können.
Die Nutzung der bundesweiten Herkunftsgebietskarten erfolgt mit Erlaubnis der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
Die Herkunftsgebietskarten der Länder Österreich, Ungarn und Slowakei können im Internet unter folgenden Adressen abgerufen werden:
Botanischer Name | Deutscher Name | Baumarten-Ziffer |
---|---|---|
Abies alba Mill. | Weißtanne | 827 |
Abies grandis Lindl. | Große Küstentanne | 830 |
Acer platanoides L. | Spitzahorn | 800 |
Acer pseudoplatanus L. | Bergahorn | 801 |
Alnus glutinosa (L.) Gaertn. | Schwarzerle | 802 |
Alnus incana (L.) Moench | Grauerle | 803 |
Betula pendula Roth | Sandbirke | 804 |
Betula pubescens Ehrh. | Moorbirke | 805 |
Carpinus betulus L. | Hainbuche | 806 |
Castanea sativa Mill. | Esskastanie | 808 |
Fagus sylvatica L. | Rotbuche | 810 |
Fraxinus excelsior L. | Esche | 811 |
Larix decidua Mill. | Europäische Lärche | 837 |
Larix eurolepis Henry | Hybrid-Lärche | 838 |
Larix kaempferi (Lamb.) Carr. | Japanische Lärche | 839 |
Picea abies (L.) Karst. | Fichte (Gemeine Fichte) | 840 |
Picea sitchensis (Bong.) Carr. | Sitkafichte | 844 |
Pinus nigra Arnold - var. austriaca | Schwarzkiefer | 847 |
Pinus nigra Arnold - var. calabrica | Schwarzkiefer | 848 |
Pinus nigra Arnold - var. corsicana | Schwarzkiefer | 849 |
Pinus sylvestris L. | Waldkiefer (Gemeine Kiefer) | 851 |
Populus spp. | Pappeln | 900 |
Prunus avium L. | Vogelkirsche | 814 |
Pseudotsuga menziesii (Mirb.) Franco | Douglasie | 853 |
Quercus petraea (Mattuschka) Liebl. | Traubeneiche | 818 |
Quercus robur L. | Stieleiche | 817 |
Quercus rubra L. | Roteiche | 816 |
Robinia pseudoacacia L. | Robinie | 819 |
Tilia cordata Mill. | Winterlinde | 823 |
Tilia platyphyllos Scop. | Sommerlinde | 824 |
Die Herkunftsempfehlungen gründen auf den Ergebnissen jahrzehntelanger Forschungsarbeiten zur Genetik der Waldbäume und den in über 200 Jahren gesammelten Erfahrungen der forstlichen Praxis.
Soweit bereits fundierte Erkenntnisse vorlagen, wurde bei der Überarbeitung der Herkunftsempfehlungen auch dem beobachteten Klimawandel Rechnung getragen.
Sie sind für jede Baumart gegliedert in:
Allgemeiner Teil
Herkunftsgebietskarten Bayern und Deutschland
Herkunftsgebiete in Bayern
Herkunftsempfehlungen
Die Herkunftsempfehlungen für forstliches Vermehrungsgut in Bayern wurden vom ehemaligen ASP Teisendorf nach den Erkenntnissen der Forschung und den Ergebnissen von Feldversuchen aktualisiert, dem Bayerischen Gutachterausschuss für forstliches Vermehrungsgut (LGAF) vorgelegt und nach Zustimmung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten umgesetzt.
Die Verwendung von Vermehrungsgut geeigneter Herkunft nach den Herkunftsempfehlungen ist
In begründeten Einzelfällen kann das AWG als Landesstelle in Absprache mit dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Änderungen oder Ausnahmen zulassen
AELF | Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten |
---|---|
ASP | Bayerisches Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht |
DKV | Gütegemeinschaft für forstliches Vermehrungsgut e.V. |
FoA | Forstamt |
GE | Ökologische Grundeinheit |
HKG | Herkunftsgebiet |
PEFC | Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes |
SHK | Sonderherkunft |
SPL | Samenplantage |
WG | Wuchsgebiet |
BW | Baden-Württemberg |
HE | Hessen |
NI | Niedersachsen |
NW | Nordrhein-Westfalen |
SH | Schleswig-Holstein |
SN | Sachsen |
Auf der Basis der in Deutschland ausgeschiedenen Wuchsgebiete (z.T. auch Wuchsbezirke) wurden unter Berücksichtigung standörtlicher und geobotanischer Kriterien für die gesamte Bundesrepublik 46 ökologische Grundeinheiten ausgewiesen. Aus diesen sind für die einzelnen Baumarten - entsprechend ihrer Verbreitung und Bedeutung sowie anhand phänotypischer und genetischer Merkmale - unterschiedlich große Herkunftsgebiete gebildet worden.
Grundeinheiten mit großer vertikaler Gliederung unterteilen sich zusätzlich nach der Höhe. Da sich die Lage gleicher Höhenstufen klimatisch betrachtet von Norden nach Süden bzw. von Westen nach Osten nach oben verschiebt, variieren die Höhengrenzen zwischen den Grundeinheiten. Deshalb gibt es in Einzelfällen auch innerhalb eines Herkunftsgebietes unterschiedliche Höhengrenzen.
Ökologische Grundeinheiten im PDF-Format zum Download 850 KB
Hier können Sie jede Baumart mit Karte und Beschreibung einzeln anklicken.