Erhalt und Vermehrung der Wildbirne - Zwischen Herausforderung und Chance

kleine grüne Früchte am Zweig einer Wildbirne

Foto: Gregor Aas

Eine seltene Baumart stellt sich vor

Logo Initiative Zukunftswald Bayern
Im Rahmen der Initiative Zukunftswald Bayern (IZW) starten die Fachstelle Waldnaturschutz Niederbayern und das Bayerische Amt für Waldgenetik ein zweijähriges Forschungsprojekt zur Wildbirne.

Die Wildbirne ist in Niederbayern beheimatet und bietet vielen Tieren und Insekten eine Lebensgrundlage. Sie gehört seit Jahrtausenden zu den Kulturpflanzen des Menschen. Doch ihr Vorkommen ist selten geworden.

Vorgehensweise

Im Rahmen des Projekts sollen die wenigen bekannten Vorkommen von Wildbirnen in Niederbayern untersucht werden. Neben der genetischen Analyse und Zuordnung zu der Wildform steht auch die Bestimmung des Phänotyps anhand ausgewählter Parameter wie Bedornung, Habitus oder Rindenbild im Blickfeld. Ebenso werden auch Standort und Habitatansprüche aufgenommen.

Ziel ist es

  • die einzelnen alten Kleinvorkommen der (Wild)birnen digital zu erfassen, genetisch zu bestimmen und von Kulturbirnen abzugrenzen,
  • ihren Genpool zu erhalten,
  • ihre Bekanntheit zu steigern,
  • die Wildbirne zu vermehren und den Waldbesitzenden zur Verfügung zu stellen.
Mit diesem Projekt werden Waldnaturschutz, Waldumbau sowie Erhaltung forstlicher Genressorcen in Einklang gebracht.

Laufzeit

01.01.2023 - 31.12.2024

Steckbrief der Wildbirne

Aussehenbedornte Zweige
runde Blätter
kleine, runde Früchte
würfelige bis längsrissige Borke
baum-, aber auch nur strauchförmig
Ansprüchenährstoff- und basenreich
trockene bis frische Standorte
wärme- und lichtliebend
konkurrenzschwach
Vorkommenlichte Eichenwälder, Auwälder und an Waldrändern und Hecken
meist auf warme, flachgründige Grenzstandorte zurückgedrängt
in Niederbayern am Donaurandbruch, in
Vorteile im Waldbautrockenheitsresistent
starke Pfahlwurzel
heimische Baumart
seit Jahrtausenden angepasst
ArtenvielfaltErhalt und Förderung der Baumartenvielfalt im Wald
hoher ökologischer Wert für Insekten, Vögel und Säugetiere
Verwendunghochpreisiges Wertholz als „Schweizer Birnbaum“ für Möbel, Furniere, Intarsien, Musikinstrumente oder im Kunsthandwerk
Imitat für Ebenholz
in der Heilkunde, z. B. Blütentee
Wildbirnenbaum im Frühling mit weißem Blütenkleid vor strahlend blauem Himmel

Blühende Wildbirne
Foto: T. Schropp

Wildbirnenblüte an einem Ast in Nahaufnahme

Blüte
Foto: M. Seho

kleine grüne Früchte der Wildbirne an einem Zweig

Früchte
Foto: G. Aas

Das braune Herbstblatt einer Wildbirne in den Fingern gehalten

Blatt
Foto: M. Seho

Rinde und Blattaustrieb der Wildbirne im Frühling in Nahaufnahme

Rinde und Blattaustrieb
Foto: M. Seho

Weitere Informationen

Ansprechpartner für das Wildbirnenprojekt

Tobias Schropp
Fachstelle Waldnaturschutz Niederbayern

Dienstort Landau an der Isar
Anton Kreiner Str. 1
94405 Landau an der Isar
Tel.: +49 (0)9951 693 5453
E-Mail: poststelle@aelf-lp.bayern.de
Internet: Projekt Wildbirne startet Externer Link

Judith Knitl
Fachstelle Waldnaturschutz Oberpfalz

Dienstort Neumarkt
Lechstr. 50
93057 Regensburg
Tel.: +49 (0)941 2083 2023
E-Mail: poststelle@aelf-na.bayern.de

Ansprechpartner am AWG

Dr. Muhidin Seho
Tel.: +49 (0)8666 9883-0
E-Mail: poststelle@awg.bayern.de