Pflanzaktion auf der Versuchsfläche in Lilling (Foto: AWG)
Doch es gibt Hoffnung: Das Bayerische Amt für Waldgenetik (AWG) hat mit großem personellen Einsatz einen Nachkommenschaftsversuch angelegt, der mittelfristig in eine Samenplantage überführt werden soll. Ziel ist es, resistente Eschen zu identifizieren und langfristig deren genetische Vielfalt für die Zukunft der Wälder zu sichern.
Die gepflanzten Nachkommen stammen von 70 weniger anfälligen Plusbäumen, die im Rahmen des Projekts FraxGen bundesweit selektiert wurden. Vom AWG wurden insgesamt 3.360 Eschen auf der von den Bayerischen Staatsforsten bereitgestellten Versuchsfläche in Lilling gepflanzt. Ähnliche Nachkommenschaftsversuche wurden von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA-BW) sowie der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) angelegt. Die bundesweite Zusammenarbeit im Projekt FraxGen unterstreicht die große Bedeutung eines gemeinsamen Vorgehens im Kampf gegen das Eschentriebsterben.
Durch die Überführung des Versuchs in eine Samenplantage entsteht mittelfristig eine wertvolle Saatgutquelle, die als genetische Ressource für widerstandsfähigere Eschen dient. Die genetische Vielfalt spielt hierbei eine zentrale Rolle: Sie ermöglicht die natürliche Anpassung an Umweltveränderungen, stärkt die Widerstandskraft der Bäume gegenüber Krankheiten und sorgt für eine stabile Waldentwicklung. Die Samenplantage trägt somit entscheidend dazu bei, widerstandsfähige Eschen für die Zukunft zu sichern und so die Biodiversität in unseren Wäldern zu fördern.
Die Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen aus mehreren Bundesländern zeigt, dass Erhalt und Schutz der Esche eine nationale Aufgabe sind. Nur durch gebündelte Expertise und langfristige Versuchsreihen lassen sich widerstandsfähige Bestände aufbauen. Das AWG und seine Partner setzen mit diesem Projekt einen bedeutenden Impuls für die Erhaltung der Esche und leisten einen essenziellen Beitrag zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung.
Mit der Anlage dieser Versuchsflächen wird ein entscheidender Schritt unternommen, um die Esche für kommende Generationen zu bewahren. Die kleinen Setzlinge, die nun auf den Flächen wachsen, könnten schon bald zum Erhalt der Esche und einem zukunftsfähigen, resilienten Wald beitragen.