Pressemitteilung
Passende Bäume für den Zukunftswald

grüne Zapfen der Weißtanne aus der Samenplantage Laufen-Penesöd

Neue Herkunfts- und Verwendungsempfehlungen vom Amt für Waldgenetik

(24. Januar 2023) Teisendorf – In Zeiten des Klimawandels haben viele Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer eine zentrale Frage: Welche Bäume soll ich in meinem Wald pflanzen? Mit den neuen Herkunfts- und Verwendungsempfehlungen (HuV) liefert das Bayerische Amt für Waldgenetik in Teisendorf eine Antwort auf diese Frage.

Auf Grundlage von internationaler Forschungsarbeit zeigen die neuen Empfehlungen, welche Baumarten und welche Herkünfte in Zukunft bei uns wachsen können. Dabei kommt es entscheidend auf die Genetik an, denn abgesehen von den verschiedenen Arten macht es einen großen Unterschied, aus welcher Region die jeweiligen Bäume stammen. Aus diesem Grund umfassen die neuen Empfehlungen neben den bisher bewährten Herkünften auch Herkünfte aus trocken-warmen Regionen wie z. B. aus Frankreich oder dem Balkan. Auch Herkünfte von Baumarten, die bei uns noch selten sind, wie Zedern oder Baumhasel, werden empfohlen.

Gemäß dem Ziel der Regierungserklärung von Waldministerin Michaela Kaniber sind die neuen HuV ein wichtiger Schritt für den Aufbau klimastabiler Zukunftswälder. Waldbesitzende und Baumschulen erfahren durch die neuen Empfehlungen, aus welchen Regionen der Welt welches Saatgut der einzelnen Baumarten geholt werden kann, um Bayerns Wälder bestmöglich an den Klimawandel anzupassen.

Die richtige Wahl ist entscheidend

Der Wald muss in zunehmendem Maße mit den Auswirkungen des Klimawandels zurechtkommen, die richtige Wahl von klimatoleranten Baumarten und Herkünften ist somit entscheidend für den Anbauerfolg. Denn sowohl Angepasstheit (an das bisherige Klima) als auch Anpassungsfähigkeit (an das kommende Klima) sind genetisch bedingt. Deshalb haben die Experten aus Teisendorf die Baumarten und ihre Herkünfte einer kritischen Prüfung unterzogen, wie ihr Potenzial für die Zukunft aussieht.

„Es kommt immer auch auf die Genetik an, um einen klimafitten Mischwald zu erzeugen. Die neuen Herkunfts- und Verwendungsempfehlungen sind ein echter Gewinn für die Zukunft unserer grünen Lunge“, erklärte Michaela Kaniber.


Die im Januar 2023 in Kraft getretenen Empfehlungen geben den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern einen Fahrplan für die Zukunft in die Hand, der einen großen Strauß an Möglichkeiten eröffnet. Aber auch für die zurückhaltenden Waldbesitzenden wird ein Weg zum Klimawald aufzeigt. Für die Baumschulen als wichtige Partner im Waldumbau zeigt die Richtlinie, welche Herkünfte zukünftig im Fokus stehen werden.

Waldbauliche Förderung

Für den öffentlichen Wald, Staatswald und Kommunalwald, sind die HuV Grundlage für die Bewirtschaftung. Für private Waldbesitzer ist die Verwendung empfohlener Herkünfte Voraussetzung für eine finanzielle Unterstützung im Rahmen der waldbaulichen Förderprogramme des Freistaates.

Weitere Informationen zu den Herkunfts- und Verwendungsempfehlungen

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