sensFORclim
Identifizierung klimatoleranter Erntebestände der Weißtanne

Linke Hand hält eine Pinzette, darin ein Keimling der Weißtanne

Die Weißtanne (Abies alba Mill.) hat ein großes natürliches Verbreitungsgebiet und die mitteleuropäischen Populationen wachsen in einer relativ großen Bandbreite von Standorts- und Umweltbedingungen.

Untersuchungen zur Trockentoleranz anhand von Umweltgradienten

Im Rahmen des Projekts »sensFORclim« wird unter der Annahme, dass Waldbestände lokal angepasst sind, die Trockenheitstoleranz verschiedener Weißtannenbestände entlang eines Umweltgradienten untersucht.

Das Projekt ist multidisziplinär ausgerichtet und bewertet die genetische Variation, die Standortbedingungen sowie die Resilienz der Bäume auf Grundlage eines dendroökologischen Ansatzes.

Die genetische Vielfalt als wichtigster Maßstab und Basis für die Anpassung an eine sich verändernde Umwelt wird auch zukünftig von großer Bedeutung sein. Die Bewertung umfasst eine Vielzahl von Beständen, die die gesamte Bandbreite der ökologischen Ansprüche der Art repräsentieren. Ziel ist es, klimatolerante Saatguterntebestände zu identifizieren, deren Saatgut der Praxis langfristig als forstliches Vermehrungsgut empfohlen werden kann. Die populationsgenetische Analyse anhand molekularer Marker (Mikrosatelliten) lieferte erste wichtige Informationen zum Genpool sowie zu den genetischen Vielfaltsparametern der Weißtanne in Süddeutschland.

Erste Ergebnisse vorgestellt

Bei der internationalen IUFRO Tagung zum Thema »Fir and pine management in a changeable environment: risks and opportunities «, die vom 19. bis 22. September 2022 in Sarajevo/Bosnien und Herzegowina stattfand, wurden erste Ergebnisse vorgestellt. Diese zeigen einerseits genetische Differenzierungen und Übergangszonen zwischen westlichen und östlichen Clustern in Süddeutschland sowie andererseits Gradienten und regionale Variationen der genetischen Vielfalt.

Erklärung für diese Muster ist, dass die Weißtanne nach der Eiszeit die nördliche Grenze ihres Verbreitungsgebiets wiederbesiedelt hat.

Die Ergebnisse aus den multidisziplinären Studien werden verwendet, um zukünftige Herkunfts- und Verwendungsempfehlungen zu erweitern.

Kontakt

Dr. Muhidin Seho
E-Mail: muhidin.seho@awg.bayern.de

Dr. Karl-Heinz Mellert
E-Mail: KarlHeinz.Mellert@awg.bayern.de

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